Pantscho Wladigerow wurde am 13. März 1899 in Zürich geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Shumen. Sein musikalisches Talent manifestierte sich früh – er führte sein erstes Konzert mit 7 Jahren auf und im Alter von 10 Jahren machte er seine ersten Kompositionsversuche. 1912 erhielten Pantscho und sein Zwillingsbruder Lyuben ein Staatsstipendium für ein Auslandsstudium. Sie zogen nach Berlin mit ihrer Mutter, Dr. Elisa Pasternak, um. Dort komponierte er seine ersten bedeutenden Werke. Sein Talent wurde sehr hoch geschätzt und in den Jahren 1918 und 1920 wurde er zweimal mit dem renommierten Mendelssohn-Preis der Hochschule für Musik zu Berlin ausgezeichnet.
Bis 1932 lebte er in Deutschland. Weit weg von seiner Heimat hat er brillante Werke mit nationalen Motiven geschaffen, die mit ihren Eigenschaften, Klang und modernem Ausdruck die Aufmerksamkeit der europäischen Musikgemeinschaft auf sich ziehen. Rhapsodie „Vardar“, „Bulgarische Suite“, Erstes Violinkonzert, Zweites Klavierkonzert, „Skandinavische Suite“ u.a. werden auf weltberühmten Konzertpodien aufgeführt. Er zeigte sein Talent auch auf dem Gebiet der Theatermusik als Komponist und Musikbetreuer im Deutsches Theater in Berlin. Nach seiner endgültigen Rückkehr nach Bulgarien bereicherte er sein Werk mit unterschiedlichen Genres wie die Oper „Tsar Kaloyan“, das Ballett „Die Legende über den See“, das Erste Streichquartett, die Erste Symphonie und andere.
Pantscho Wladigerow hatte aktive Konzerttätigkeit in einer Reihe von europäischen Städten. In der Periode von 1936 bis 1942 war Wladigerow Vertreter für Bulgarien im Ständigen Rat für die internationale Zusammenarbeit der Komponisten. Er war Delegierter des Weltfriedenskongresses 1949 und auch Mitglied der Jury von renommierten internationalen Wettbewerben.
1968 erhielt Pantscho Wladigerow den angesehenen Gottfried-von-Herder-Preis der Universität Wien für seinen Beitrag zum europäischen Kulturerbe.
Jahrzehntelang war er als Kompositions- und Klavierprofessor an der Musikakademie in Sofia tätig. Er hat eine ganze Generation junger Komponisten erzogen.
Als Anerkennung für seinen enormen Beitrag für die Entwicklung der bulgarischen Musikkultur wurde Pantscho Wladigerow mit allen höchsten staatlichen Preisen ausgezeichnet.
Pantscho Wladigerow war als Komponist bis zum Ende seines Lebens tätig. Er starb am 8. September 1978 in Sofia.
Am 21. Oktober 2013 wurde eine Passage in der Antarktis in Erinnerung an Maestro Pantscho Wladigerow nach ihm benannt. Die Wladigerow-Passage liegt zwischen den Inseln Lavoisier und Krog im Biskow-Archipel. Sie ist ca. 6 Kilometer lang. Im engsten Teil der Meerenge befindet sich eine kleine Insel, die auch nach Wladigerow benannt wurde und eine Fläche von etwa 750 Quadratmetern hat.